FEMORALE RETROVERSION BEI PATIENTEN MIT FEMOROACETABULÄREM IMPINGEMENT: EIN COFAKTOR BEI DER ENTWICKLUNG VON HÜFTARTHROSE

Einleitung: Das femoroacetabuläre Impingement (FAI) ist eine der Hauptursachen für Hüftarthrose. Es wurde über eine femorale Retroversion als Ursache für FAI berichtet, und es ist allgemein bekannt, dass ein retrovertierter Femur Hüftschmerzen und Veränderungen des Außen- und Innenrotationsgleichgewichts hervorruft. Es wurden jedoch keine Studien zur femoralen Retroversion bei Patienten mit FAI berichtet. Da das Fehlen einer Innenrotation ein häufiges Merkmal bei Patienten mit FAI ist, könnte es außerdem möglich sein, dass bei diesen Patienten femorale Versionsanomalien vorliegen. Der Zweck dieser Studie ist es, die Femurversion in einer Gruppe von Patienten mit FAI zu beschreiben und ihre Beziehung zur Entwicklung von Hüftarthrose zu bewerten.

Methoden: Die Anamnese, Röntgen- und Hüft-CT-Scans von 142 Patienten mit FAI wurden überprüft. Alle Patienten zeigten anhaltende Hüftschmerzen und wurden zwischen Januar 2006 und Juli 2008 klinisch untersucht. Wir haben FAI definiert, wenn mindestens eines der folgenden Merkmale vorhanden war:

  1. ein abnormaler Alpha-Winkel (> 49 °), gemessen am länglichen Schenkelhals-Röntgenbild,

  2. ein positives Cross-Over-Zeichen oder Pro-Trusio Acetabuli im AP-Becken Röntgen,

  3. das Vorhandensein einer verminderten Anteversion im Femur (< 10 °) oder eines retrovertierten Femurs (< 0 °) im CT-Scan, verbunden mit einem positiven Hüft-Impingement-Test und mangelnder Innenrotation bei 90 Grad Flexion.

Wir dokumentierten die Art der FAI, das Vorhandensein von Hüftgelenkpfannendysplasie, Coxa Valga, Coxa vara und die im CT gemessene Femurversion. Der Grad der Arthrose der Hüfte anhand der Tönnis-Klassifikation wurde ebenfalls dokumentiert.

Ergebnisse: Zweihundertfünfundsechzig FAI-Daten von 142 Patienten (73 Frauen und 69 Männer) wurden analysiert. Das Durchschnittsalter betrug 36,7 Jahre. Der mittlere Femurwinkel betrug 11,4° (-14,1° bis 47°). Wir fanden 43 Hüften (16.6%) der Femora waren retrovertiert und 133 Hüften (50%) hatten entweder eine verminderte Anteversion (< 10°) oder waren retrovertiert. Bei 12 Hüften (0,05%) war die einzige Ursache für FAI das Vorhandensein einer verminderten Anteversion oder eines retrovertierten Femurs. Die statistische Analyse unter Verwendung der Generalized Estimating Equations-Methode einschließlich der rechten und linken Hüfte zeigte, dass unter diesen sechs Prädiktoren sowohl die femorale Retroversion (p = 0,046) als auch die Coxa vara (p < 0,001) waren statistisch signifikant für das Vorhandensein von Osteoarthritis.

Fazit: Das Vorhandensein eines retrovertierten Femurs scheint ein Cofaktor bei der Entwicklung von Hüftarthrose bei Patienten mit FAI zu sein. Die Orthopäden sollten sich bei der Beurteilung von Patienten mit Hüftimpingement der hohen Häufigkeit der femoralen Retroversion bewusst sein, um die richtige Diagnose und Behandlung zu stellen. Möglicherweise ist dieser Zusammenhang zwischen FAI und femoraler Retroversion auf eine häufige Hüfterkrankung während der Skelettreifung (d. H. SCFE) zurückzuführen, die zu zwei anatomischen Veränderungen am proximalen Femur führt: reduzierter Kopf-Hals-Versatz und retrovertierter Femur.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.