Flaktürme

Die allgemeine Weisheit sagt uns, dass moderne Artillerie und militärische Luftfahrt die Verwendung von Steinbefestigungen obsolet gemacht haben. Flaktürme sind jedoch ein Überbleibsel des Zweiten Weltkriegs, der eher aus der Zeit der Kreuzzüge als aus dem Zeitalter des Blitzkriegs stammt.

Diese monumentalen Betonfestungen sollten als Plattformen für Batterien von Flugabwehrgeschützen dienen. Um die Luftverteidigung deutscher Städte zu stärken, befahl Hitler den Bau einer Reihe von riesigen Türmen im ganzen Land. Drei dieser Türme wurden in Berlin gebaut, zwei weitere in Hamburg und sechs weitere in Wien.

Die Türme sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden und konnten 8.000 Schuss pro Minute mit einer Reichweite von bis zu 14 km in einem vollen 360-Grad-Feuerfeld abfeuern. Jeder Turmkomplex bestand aus zwei separaten Türmen, einem dieser 8.000 A-G- oder Geschütztürme und einem L-Turm (oder Kommandoturm), der als Kommandozentrale diente. Darüber hinaus dienten die Türme als Luftschutzbunker für bis zu 10.000 Menschen.

Die Turmmauern waren 3.5m Stahlbeton, genug, um einen Angriff mit konventionellen Bomben zu überleben, die von alliierten Bombern der damaligen Zeit getragen wurden, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie den Angriff mit sogenannten Grand-Slam-Bomben überleben, die speziell für die Zerschlagung feindlicher Bunker entwickelt wurden.

Flakturm VII in Augarten, Wien ist ein Flakturm der Generation 3 und war gefährlich genug, um von der alliierten Luftwaffe während des Krieges generell gemieden zu werden. Sowohl der G- als auch der L-Turm des Flakturms überstanden den Krieg unbeschadet. Nach dem Krieg galt die Zerstörung aufgrund ihrer massiv robusten Konstruktion als nicht durchführbar. Die meisten Türme sind bis heute stillgelegt und dienen als Heimat einer Kolonie von mehreren tausend Tauben. Nur der Flakturm 2-L (Esterházypark) hat 1956 ein neues Leben als Aquarium „Haus des Meeres“ begonnen.

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