Kontakthemmung: Auch eine Kontrolle der Zellproliferation in einzelligen Algen?

Nach traditionellen Ansichten wird die Proliferation von einzelligen Algen hauptsächlich durch Umweltbedingungen gesteuert. Aber wie in Säugetierzellen könnten auch andere biologische Mechanismen wie Wachstumsfaktoren, Zellalterung und Kontakthemmung die Algenproliferation kontrollieren. Hier fragen wir, ob die Kontakthemmung das Wachstum mehrerer einzelliger Algenarten wie in Säugetierzellen reguliert. Laborkulturen des Dinoflagellaten Prorocentrum lima (Ehrenberg) zeigen bereits bei geringer Zelldichte eine Kontakthemmung, dies wäre also ein Autocontrol-Mechanismus der Zellproliferation, der auch in natürlichen Populationen von P. lima wirken könnte. Aber Synechocystis spp., Phaeodactylum tricornutum (Bohlin), Skeletonema costatum (Greville) und Tetraselmis spp. zeigen Sie keine Kontakthemmung in Laborkulturen, da sie in der Lage sind, bei hoher Zelldichte zu wachsen. Anscheinend ist ihr Wachstum durch Nährstoffmangel oder Katabolitenakkumulation anstelle von Kontakthemmung begrenzt. Spirogyra insignis (Hassall) Kutz, Prorocentrum triestinum Schiller und Alexandrium tamarense (Halim) Balech zeigen eine komplexe Reaktion, da sie sowohl in Medium mit niedriger als auch mit hoher Zelldichte wachsen können. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Kontakthemmung bei benthischen einzelligen Algen anpassungsfähiger ist.

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