Kortikale Schichten: Cyto-, Myelo-, Rezeptor- und synaptische Architektur in menschlichen kortikalen Bereichen

Kortikale Schichten wurden klassisch anhand ihrer charakteristischen und vorherrschenden Zelltypen und -größen sowie der Packungsdichten von Zellkörpern oder myelinisierten Fasern identifiziert. Die Dichten mehrerer Rezeptoren für klassische Neurotransmitter variieren auch über die Tiefe des kortikalen Bandes und bestimmen somit die neurochemischen Eigenschaften von zyto- und myeloarchitektonischen Schichten. Ein systematischer Vergleich der Korrelationen zwischen diesen histologisch definierbaren Schichten und der laminaren Verteilung der Transmitterrezeptoren fehlt derzeit jedoch. Wir analysieren hier die Dichten von 17 verschiedenen Rezeptoren verschiedener Transmittersysteme in den Schichten von acht zytoarchitektonisch identifizierten, funktionell (motorisch, sensorisch, multimodal) und hierarchisch (primär und sekundär sensorisch, assoziativ) unterschiedlichen Bereichen der menschlichen Großhirnrinde. Maxima der Rezeptordichten werden in verschiedenen Schichten gefunden, wenn verschiedene kortikale Regionen verglichen werden, d.h. laminare Rezeptordichten zeigen Unterschiede in der Rezeptorarchitektur zwischen isokortikalen Bereichen, insbesondere zwischen motorischen und primären sensorischen Kortexen, insbesondere den primären visuellen und somatosensorischen Kortexen, sowie zwischen aortalen und isokortikalen Bereichen. Darüber hinaus werden erhebliche Unterschiede zwischen zytoarchitektonischen und rezeptorarchitektonischen laminaren Mustern gefunden. Während die Grenzen von zyto- und myeloarchitektonischen Schichten gut vergleichbar sind, stimmen die laminaren Profile der Rezeptordichten selten mit den histologisch definierten Grenzen von Schichten überein. Stattdessen finden sich die höchsten Dichten der meisten Rezeptoren dort, wo die synaptische Dichte maximal ist, d.h. in den supragranulären Schichten, insbesondere in den Schichten II–III. Der entorhinale Cortex als Beispiel für den Allokortex zeigt eine eigentümliche laminare Organisation, die von der aller anderen hier analysierten kortikalen Bereiche weitgehend abweicht.

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