Restless-Arms-Syndrom: Prävalenz, Auswirkungen und Managementstrategien

Elisabeth Ruppert1-3
1zentrum für Schlafstörungen – CIRCSom, Abteilung für Neurologie, Hôpital Civil, 67091 Straßburg, Frankreich; 2medizinische Fakultät, Universität Straßburg, 67000 Straßburg, Frankreich; 3institut für zelluläre und integrative Neurowissenschaften, CNRS – UPR 3212 , Universität Straßburg, 67000 Straßburg, Frankreich
Abstract: Diese Literaturübersicht konzentriert sich auf das Restless-Arms-Syndrom (RAS), eine Variante der oberen Extremitäten des Restless-Legs-Syndroms (RLS). RLS, auch bekannt als Willis-Ekbom-Krankheit, ist eine häufig auftretende neurologische Erkrankung, die durch einen unwiderstehlichen Bewegungsdrang der unteren Extremitäten gekennzeichnet ist, oft begleitet von unangenehmen Empfindungen in den Beinen, die sich in Ruhe verschlechtern und abends durch Bewegung verbessert werden. Die Ausdehnung der Beinunruhe auf die oberen Extremitäten wird häufig bei typischen Patienten berichtet, die RLS nur in den Beinen hatten und normalerweise später im Verlauf der RLS auftreten, wobei die Unruhe in den unteren Extremitäten am invalidesten bleibt. Bei RAS sind die Arme überwiegend mit geringer oder keiner Beteiligung der Beine betroffen. Fälle von Restless-Shoulders-Syndrom oder periodischen Armbewegungen ohne Armunruhe wurden nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden 9 Artikel mit 10 Fällen aufgenommen und auf die Einhaltung der fünf wesentlichen diagnostischen Kriterien der International RLS Study Group (IRLSSG) -Klassifikation sowie auf die zusätzlichen unterstützenden Merkmale analysiert. Alle gemeldeten Fälle wurden als bestimmte RAS eingestuft. Die klinische Anamnese und die Krankheitsentwicklung von zwei zuvor gemeldeten Patienten wurden vervollständigt und aktualisiert. Insgesamt unterscheidet sich das klinische Bild von RAS nicht von dem von RLS, mit Ausnahme der Symptomlokalisation an den oberen Gliedmaßen. Die zugrunde liegenden Mechanismen der Ausbreitung von RLS auf die Unruhe der oberen Extremitäten und von RAS bleiben unbekannt. Ob RAS eine phänotypische Variante von RLS oder eine separate Entität ist, bedarf weiterer Untersuchungen. RAS bleibt wahrscheinlich unterdiagnostiziert und gemäß den IRLSSG-Diagnosekriterien sollte RAS in Betracht gezogen werden, wenn RLS-ähnliche Symptome in einem oder beiden Armen vorliegen, insbesondere wenn sie ein zirkadianes Muster aufweisen und durch Bewegung und dopaminerge Therapie verbessert werden. Kliniker sollten sich dieser seltenen Erkrankung bewusst sein, zumal sich die Behandlung mit dopaminergen Agonisten als sehr effizient erweist.
Schlüsselwörter: RLS-Variante, RLS-Äquivalent, unruhige obere Extremität, Unruhe der oberen Extremitäten, Willis-Ekbom-Krankheit, periodische Armbewegungen

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