Westermark-Zeichen

Das Westermark-Zeichen ist ein Röntgenbefund einer Oligämie (geklärter Bereich) distal eines großen Gefäßes, das durch eine Lungenembolie verschlossen ist.

Der Fokusbereich erhöhter Transluzenz aufgrund von Oligämie wird durch eine beeinträchtigte Vaskularisierung der Lunge aufgrund einer primären mechanischen Obstruktion oder einer Reflexvasokonstriktion verursacht.

Das Westermark-Zeichen hat eine Sensitivität von 14%, eine Spezifität von 92%, einen PPV von 38% und einen NPV von 76%, wie Worsley et al. (1993) basierend auf der Kohorte von PIOPED (Prospective Investigation of Pulmonary Embolism Diagnosis).

 westermark-Zeichen Oligämie Lungenembolie
Westermark-Zeichen: relative Oligämie bei rechtsseitiger Lungenembolie. Hampton Buckel ist auch sichtbar
Geschichte

1938 – Nils Westermark veröffentlichte seine Röntgenbefunde von 26 Fällen mit autopsiebewiesener Lungenembolie und einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs innerhalb von 2 Wochen nach dem Tod. Diese Patienten wiesen Bereiche mit Anämie oder oligämische periphere Regionen des Lungenparenchyms distal einer okklusiven arteriellen Embolie auf.

Bei einer Embolie der Lungenarterie ohne Infarkt kommt es zu einer Ischämie der Äste der Lungenarterie auf der peripheren Seite der Embolie. Auf dem Röntgenbild erscheint diese Ischämie als geklärter Bereich mit vermindertem Gefäßdesign entsprechend der Ausdehnung der embolisierten Arterie. Die Vaskularisierung bleibt jedoch in den zentralen Teilen der Lunge erhalten. Die Vaskularisierung nimmt jedoch ein schnelles Ende, um in den oben genannten Bereich der Nicht-Vaskularisierung überzugehen.

Westermark 1938

Fall 2. Untersuchung durchgeführt am Tag vor dem Tod durch Lungenembolie. Bemerkenswert ist die Anämie der gesamten rechten Lunge, besonders ausgeprägt im Oberlappen und im linken Oberlappen. Das Gefäßdesign scheint abrupt in den zentralen Teilen der Lunge zu enden.

Assoziierte Personen
  • Nils Westermark (1892 – 1980)
  • Aubrey Otis Hampton (1900 – 1955)
  • Felix Georg Fleischner (1893 – 1969)
  • C. H. Joseph Chang (1929 – 2017)
  • Antonio Palla (1950 – )
Alternative Bezeichnungen
  • Relative Oligämie
  • Westermark N. Zur Röntgendiagnostik der Lungenembolie: kurzer Überblick über Inzidenz, Pathologie und klinische Symptome der Lungenembolie. Acta Radiologica 1938; 19(4) :357-372.
  • Marshall GB, Farnquist BA, MacGregor JH, Burrowes PW. Zeichen in der thorakalen Bildgebung. J Thorakale Bildgebung. 2006 Beschädigen;21(1):76-90.
  • Worsley DF, Alavi EIN, Aronchick JM, Chen JT, Greenspan RH, Ravin CE. Röntgenbefunde des Brustkorbs bei Patienten mit akuter Lungenembolie: Beobachtungen aus der PIOPED-Studie. Radiologie. 1993 Oktober;189(1):133-6.
  • Maizlin ZV, Cooperberg PL, Klemens JJ, Vos PM, Koblenz KL. Menschen hinter exklusiven Eponymen radiologischer Zeichen (Teil II). Can Assoc Radiol J. 2010 Februar;61(1):44-53.
  • Cadogan M. C. Eponyme bei Lungenembolie. LITFL
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Arzt in Australien. Großes Interesse an Innerer Medizin, medizinischer Ausbildung und Anamnese.

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